Freitag, 21. November 2008

Bauer sucht Frau. Hitler etwas anderes.

Harte Sache. Bei den Britten war ich zuletzt, ewig is das schon wieder her. Die Best-of der letzten drei Monate könnt ich also jetz hier präsentieren. Nichts leichter als das. Wesentlich geiler is allerdings der Rückblick ins letzte Jährchen. Alle Hemmungslosen denken jetzt sofort an das gesittete Treffen im Dezember. Der Besenstiel konnte bei der Darmspiegelung bis heute noch nicht gefunden werden, Rückenprobleme hab ich aber auch nicht mehr. Im Keller fühlt sich das ganze Inventar noch immer missbraucht. Ich finde dieses Jahr ist eine Wiederholung angebracht. Dank altersbedingter fortschreitender analer Schlappheit, werden vermutlich einige Einrichtungsgegenstände über den Jordan gehen. Danach mach ich dann mit Rico en Billigflieger auf. Möbelschmuggel GmbH. Keine Ahnung ob der Zoll Abführmittel verabreicht. Scheiße ist allerdings auch, wenn das Abführmittel nur heiße Luft produziert, weil angepasster Alkoholkonsum schon abends dazu führt, dass WG-Feten dem Treffen anonymer Boulemie-Erkrankter gleichkommen. Wenn ich mich manchmal reden höre, kann ich zwar auch nur Zustimmen, dass Männer nach dem siebten Geburtstag nur noch wachsen, den Intellekt aber mit Alkohol konstant halten, und die Pubertät generell später abschließen, wenn sie diese überhaupt erreichen. Aber was das Thema orale Alkoholverschwendung angeht, sind wir anderen Geschlechtern irgendwie vorraus. Sicher, wer diese Verschwendung nicht betreibt, trinkt nicht am Limit. Aber wer's macht kann dann auch weitertrinken. Die nächste Bierverkostung steht an. Einem Jeden ist das Ritual bekannt. Durch den Einfluss eines köstlichen Schankbieres wird jeder Kenner bei mir zum Penner degradiert. Wobei ich diesen den Geschmack noch nicht einmal absprechen will. In Mittweida konnte ich letztens einen sozial niedrig gestellteren Mitbürger beobachten, welcher den Nachmittag ohne Sternburg bewältigen wollte. Ein unmögliches Unterfangen, was ich absolut nachvollziehen kann. Dummerweise griff er zu minderwertigem Bier, wozu sämtliche Sorten zählen. In den darauffolgenden Stunden schrie er sich die Schmach aus dem Leib, über den ganzen Parkplatz. Sogar ich musste das Fenster schließen. Die Passanten hatten dafür natürlich kein Verständnis. Wie kann man auch ohne Sternburg als Penner soziale Akzeptanz verlangen? Glücklicherweise beendeten die grünen Freunde das Geschehen; ich hoffe mit einer Bewährungsstrafe wegem unangemessenen Getränks. Die Geschmäcker sind verschieden, der Geschmack von Sternburg-Rot (der lokal-Slang bleibt eben unerreicht) jedoch ist unumstritten. Weitere unerreichte Highlights sind unvergessen. So die jämmerliche Erbärmlichkeit eines KIK-Besuchs. Nachdem wir mit uns neu eingekleidet hatten und die Inflation den Wert der Klamotte auf dem Weg zur Kasse auffraß, gab uns ein dahergeflogenes Federvieh in unserer Annahme Recht in dem es den erfolglosen Suezid-Versuch startete und den Kopf zwischen Bremse und Felge hielt. Der Jämmerlichkeit eines Aufenthalts vor dem KIK gleichkommend funktioniert vorm Modediskonter natürlich nicht einmal ein solcher Selbstmord. Es war einfach nicht mehr feierlich. Rico konnte das einfach nicht mehr ertragen, fuhr heim und versuchte sich unter einem Schirm zu verstecken. Das Ergebnis ist offensichtlich. Um in Zukunft mit neuester Mode versorgt zu werden, kam uns an einem alkoholarmen Abend der Einfall, unsere Telefonnummern an der Haustür unseres Vertrauens dezent anzubringen. Wo lernt man besser fremdsprachige Leute kennen? Die Optik dieser zwei Mädels brachte uns allerdings nur auf die Vermutung sie könnten dem Ostblock entstammen. Textilarme Mode ist dort schwer angesagt. Leider lässt dies Antwort auf sich warten. Seitdem bekomme ich Zweifel wie man dem anderen Geschlecht gegenübertritt. Sollten drei Nummern auf einem Zettel etwa unangemessen sein? Oder konnten sie sich nur nicht entscheiden? Ich bin davon überzeugt das diese Methode persönlicher als jedes Social-Network ist. Und besser als Bauer sucht Frau. Und ein weiterer Grund warum ich Angst habe, das Radio einzuschalten. Neulich laß ich, Schäfer Heinrich würde den Plattenmarkt erobern wollen. Langsam bekomme ich auch Angst beim Kaufen der Bild-Zeitung auf öffentlicher Straße als Intellektueller abgestempelt zu werden. Wo soll das hinführen? Ach ja, Hitler hatte nur einen Hoden. Die neueste Meldung der Sun. Die Bild Zeitung hätte es sicher gerne eher erfahren. Aber der Priester dem sich der Arzt anvertraute war anscheinend noch kein Leserreporter. Ich bin erschüttert über die Reichweite des textlastigen Blattes. Bekommen Priester nicht die letzte Seite umsonst geschickt? Wahrscheinlich nur katholische. Und diese wissen nicht was darauf abgebildet sein soll. Ich begreife den Wetterbericht auch manchmal nicht. Entscheidend ist aber das Treffen am einundzwanzigsten November in unterirdischen Gewölben am Ende Coswigs. Diese direkte Einladungs ist etwas kurzfristig, gilt aber auch für darauffolgende Wochenenden! Wehe wer fehlt. Ich verkrafte vieles, aber wenn ich alleine im Keller Bier trinken muss, komme ich mir doch ziemlich jämmerlich vor. Diese Erbärmlichkeit gilt es zu unterbinden, morgen zum Beispiel. Also schmecken lassen. Grüß Gott. And Hitlers' Balls.