Donnerstag, 19. Juni 2008

Die zehn Gebote.

Hat alles seinen Sinn hier - schön lange warten bis sich hier keiner mehr umsieht, dann kann man ordentlich seinen gedanklichen Schrott abladen. Einfach mal den ganzen Müll abkippen. Wie in Neapel. Aber wenn's darum geht, bin ich da wohl Trendsetter. Wie auch immer. Ein Höhepunkt des gemäßigten Bierkonsums, ganz klar das berüchtigte Treffen der ehemals anonymen Dosenstapler. Dieses Jahr wurde weder ein Gipfel erreicht, geschweige denn einer errichtet. Der Turmbaumeister zu Babel versagte kläglich. Zur Strafe mussten entleerte Gebinde anal verkleinert werden. Da fingen die Erfolge langsam an. Nichtjede Weißblechpressmaschine ist im Adamskostüm zu bewundern. Der Euphorie folgten noch andere Kameraden, in jeeeeener Nacht. Ein weiteres Jahr in Folge war es nicht zu schaffen zu dritt tanzend das Obdach, die Betreiber nennen es Bungalow, einzureißen. Stattdessen wurde der Selbstmord vom schwindelerregenden Fensterbrett geprobt, und durchgeführt. Auch hier ließ der Erfolg zu wünschen übrig. Desweiteren geschah so manches absonderliches, man könnte fast denken es wäre normal. So könnte man also ein paar Quitzdorf-Gesetzmäßigeiten formulieren, wenn man wöllte.

1. Trotz wesentlich mehr Teilnehmern als Betten, blieben generell Betten leer.
2. Man geht nicht duschen, sondern wird geduscht, notfalls stundenlang.
3. Trotzdem hat jeder für sich Spaß: Wenn man schon nicht durch's Feuer gehen kann, geht man wenigstens durch Scherben. Barfuß, klar. Sag nicht einer er hätte Schue mitgehabt! Ein Fakir liegt ja auch nicht mit der Kevlarweste auf dem Nagelbrett.
4. Wenn's nachts zu heiß wird, rennt man eben nackt zum Nachbarn. Der findet's auch noch geil.
5. Alternative Jugendlager mit hoher Betreuungsquote (in jedem Bett eine Betreuer) erhöhen den Spaßfaktor für jedermann.
6. Gepinkelt wird erst wieder zu Hause! - Wer muss, kippt sich Bier in den Schritt.
7. Man sollte Freitags nicht zu viel Baileys-Verschnitt trinken. Auch nicht wenn man das erste Mal dabei ist.
8. Man lernt nie aus: Die Abkürzung MZ bedeutet Simson. Klar. QD heißt ja auch Qacken & Drinken.
9. Wenn vier Kameraden den Penner mimen und das auf ner Couch, wird nicht viel Geld im Hut landen.
9 1/2. Bauarbeiterausschnitt ist wieder modern.
10. Nachts ist es mehr nackt als draußen.

Die zehn Gebote also. Viele Grüße übrigens noch an den Pädostahn - für junge aufstrebende Reiseunternehmen mach ich hier gerne Werbung.

Weitere Highlights waren - tja, was gibt die Erinnerung her nach zweihundert bier? Ach ja - nach unserer Zusammenkunft fand noch ein weiteres Jugendfestival statt, was es leider zum wiederholten Male nicht mit uns aufnehmen konnte, weder vom Ausmaß, noch vom Flüssigkeitskonsum. Letztes Jahr trat der Gegensatz noch deutlicher zutage: die gesamte Prominenz versammelte sich nicht in Dresden sondern eben in Quitzdorf. Vormals wollte sich auch unsere jährliche Niederkunft BRQ nennen, wir fanden das jedoch zu übertrieben, da bei uns sowieso alle blau sind. So kam es zur BRN. Ist ja so schlecht auch nicht gewesen. Schlimmes blieb mir nur im Gedächtnis: Der ehemalige Hippie-Treff wandelt sich schleichend. Ich habe nichts gegen Metros, aber gegen "Motorradjacken" aus dem C&A. Menschen, welche nicht einmal auf dem Kickbord das Gleichgewicht halten könnten, tragen dieses Pseudo-Kleidungsstück par exellance. Jedes Unterhemd hält beim Sturz mehr aus. Aber ich will hier nicht oberflächlich werden. Man muss es jedenfalls nicht auch noch drauf schreiben, auf den Rücken. So zum Beispiel "Hard Motorcycle Wear" oder "Biker Fashion" oder weiß der Geier. Nicht einmal der hat 'ne Fliegerjacke an.

Soviel von der Hippie-Front. Peace!

[QD-Bilder erst im Juli zum Bilderabend, deswegen hier en Kracher vom letzten Mal. Auf dem anderen putzt sich Schneider die Zähne an der Schwarzlichtlampe.]