Mittwoch, 5. März 2008

Paderborn - Bassrolle und KZ

Ja Ja, dass hier in Paderborn nix los ist hab ich ja schon oft genug
erörtert. ABER es gibt Ausnahmen: Ein typischer Abend in der
Wohnheimküche. Drei Leute, drei Gläser, drei Kästen und ein Rum (na
für wen ist der wohl?). Der nun folgende rituelle Ablauf dürfte jedem
bekannt sein. Erstmal ordentlich den Tank vollhauen. Dann folgt die
spannende Frage was nu: Ja gehen wir noch einen trinken. (Freitag 2:30
Uhr). gesagt getan - auf in die "City". Als äußerst vorteilhaft
erweist sich die Tatsache, dass schon in der ersten Kneipe der Jim
Beam - Cola nur 3€ kostet. Bestens. 45 Minuten und 4 der besagten
Getränke später (pro Person versteht sich), wird ins nächste Lokal
gewankt und noch mal ordentlich gebrüht. Die genaue Angabe der
Getränke ist aufgrund temporären Gedächtnisverlustes nicht mehr
möglich. Was solls. Früh um 5 sind wir dann dort vor die Tür gebeten
worden, damit die Putzkolonne ihre Arbeit verrichten kann. Stellt sich
natürlich die Frage "Wie kommen wir wieder zurück in die
Rattenverseuchte Bruchbude?"
Vorteilhafter Weise findet sich eine andere Säuferrotte, die wegen
eines Nichttrinkers ihre (Auto) Mobilität gewahrt haben. Welch
freudige Nachricht die Herren und Damen sind bereit uns mitzunehmen.
Leider sind die zu viert und wir zu dritt, das Transportgerät, ein
Golf V, hat bekannterweise nur 5 Sitzplätze. Die Lösung ist schnell
gefunden, die Rückbank fasst auch 4 Trunkenbolde und der Schlimmste
von allen, die Wahl fiel auf meine Wenigkeit, durfte in den
KOFFERRAUM. Also Klappe auf und rein ins Gefährt - Doch was ist das?
Da ist schon was drin. Eine Bassrolle wie hübsch. Laufen geht aber
nicht, also mit ins Gepäckabteil gezwängt. Der Fahrer fährt los soweit
so gut nur einer der Angeheiterten kommt auf die glorreiche Idee die
Anlage mal ordentlich aufzudrehen. Es kommt wie es kommen muss. meine
eigene Eigenfrequenz wird verstärkt und das Fahrverhalten des PKW
ähnelt nun dem einer Rüttelplatte. Verstärkt wird das Ganze noch durch
die extreme Überbelegung, die den Federweg auf etwa null Reduzieren (@
Herr SASS das ist Tieferlegung für kleines Geld). Wir haben die
Akkumulation von 200 Wohnklos dann trotzdem ohne Probleme erreicht.
Das Fazit: Schön wars, aber das nächste mal wird das Taxigeld nicht
versoffen!!!!!

Die Entdeckung des Geheimen.
Ich hatte heute einen Termin im schönen Bad Wünneberg. Also fahrbaren
Untersatz besorgt und ab dafür. Ich, mit gewohnt gemütlicher
Geschwindigkeit unterwegs. Jeder der mich schonmal am Steuer erlebt
hat weis was ich meine. Quasi 160 auf der Landstraße (Wald, bergig und
kurvenreich). So weit so gut. Ich heize also durch den Sauerländischen
Forst, doch was war das? Ein kleines, unscheinbares, weißes Schild
weist in dieser Einöde den Weg zu einer Justizvollzugsanstalt. Das
will ich sehen. Nach ungefähr 5 KM gut asphaltierter Straße erreiche
ich einen kleinen Kiesparkplatz. Zu meiner rechten befindet sich ein
etwa 2x2 KM großes Areal mitten im Wald. Begrenzt wird selbiges Areal
durch einen hohen Zaun mit Stacheldraht. Hinter einem zweistöckigen
Wachgebäude befindet sich ein Exerzierplatz, gesäumt von einem guten
halben Dutzend Baracken! So So da regt man sich im Westen auf das es
im Osten bis zum Mauerfall eine Diktatur gab und dort stehen noch
heute die Lager im Wald. Aber was will man auch erwarten. Während das
Gebiet der ehemaligen DDR von der ruhmreichen Sowjetarmee befreit ist,
blockiert in Paderborn (aka Paderboring) noch der britische
Berufssoldat im Berufsverkehr mit seinem kettengetriebenen
Schützenpanzer den Verkehr.
Die Moral von der Geschichte, im Osten herrscht mehr Demokratie als im
faschistoiden und zudem immer noch besetzten Westen unserer schönen
Heimat.

So nun werd ich mich mal wieder der studienbezogenen Lektüre zuwenden.

ES GRÜSST DER SEB